Aus dem Landtag für die Region

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04.02.2020

Bürgerspital Würzburg erhält 200.000 Euro für neuartige Traumabehandlung älterer Menschen

Unterfränkische CSU-Landtagsabgeordnete bringen Projekt in die Fraktionsreserve

Das Bürgerspital Würzburg erhält aus der gemeinsamen Fraktionsreserve der beiden Regierungsparteien im Bayerischen Landtag insgesamt 200.000 Euro. Damit wird ein neuartiges Konzept der Traumabehandlung, speziell von Seniorinnen und Senioren, möglich. Dies teilten die unterfränkischen CSU-Landtagsabgeordneten Barbara Becker (Stimmkreis Kitzingen), Prof. Dr. Winfried Bausback (Stimmkreis Aschaffenburg-West) und Manfred Ländner (Stimmkreis Würzburg-Land) nach der heutigen Bekanntgabe der Fraktionsreserve mit. Die drei Abgeordneten setzten sich gemeinsam und mit Nachdruck für eine Berücksichtigung des Projekts in der CSU-Landtagsfraktion ein. Mit Erfolg!

„Ein wunderbarer Zugewinn für die medizinische sowie pflegerische Versorgung und der Startschuss für ein innovatives, einmaliges Beratungsangebot in Unterfranken!“, so die drei Abgeordneten einhellig und freuten sich die gute Nachricht der leitenden Stiftungsdirektorin des Bürgerspitals, Annette Noffz, mitteilen zu können.

Worauf zielt das Projekt ab?

In Senioreneinrichtungen leben Menschen, die Erinnerungen an schwere, belastende Erlebnisse in sich tragen, etwa Kriegs- und Nachkriegserinnerungen an Verfolgung oder Vertreibung, besondere familiäre Umstände, psychische Misshandlungen, schwere Unfälle, der Verlust von Familienangehörigen, sowie sexuelle Übergriffe und sexueller Missbrauch. Selbst wenn diese Erinnerungen über viele Jahre das eigene Leben wenig beeinträchtigen, kann sich das durch veränderte Lebensbedingungen von heute auf morgen ändern. Die traumatischen Ereignisse werden allzu oft nicht verarbeitet. Schmerzen, eingeschränkte Beweglichkeit, geringere Funktionstüchtigkeit der Sinne, erlebte Abhängigkeit und Situationen, die subjektiv als Bedrohung empfunden werden, können Erinnerungen an die belastende Vergangenheit wieder zu Tage fördern. Das hat teils gravierende Auswirkungen auf die Betroffenen selbst, kann ihre Erkrankungen verstärken, sich aber ebenso auf das soziale und pflegerische Umfeld auswirken.

Das Pilotprojekt ist dabei auf zweieinhalb Jahre angelegt. Nach einer Evaluierung sollen die gewonnenen Erkenntnisse auch den spezifischen Ausbildungsgängen zur Verfügung stehen und dort einfließen. Im gemeinsamen Fraktionsausschuss von CSU und FW wurde das Projekt befürwortet. Daher geht der Dank der CSU-Abgeordneten auch an den regionalen FW-Abgeordneten Pittner.

„Traumabehandlung ist in jeder Phase des Lebens entscheidend und wichtig. Mit dem Pilotprojekt am Bürgerspital Würzburg bieten wir den Betroffenen, die teils über viele Jahrzehnte mit ihren Erlebnissen alleine waren, ein wertvolles Angebot.“, sind sich die Abgeordneten Becker, Prof. Dr. Bausback und Ländner sicher.