Barbara Becker, Landtagsabgeordnete aus Kitzingen und Einladende des Abends, betonte in ihrer Begrüßung, wie sehr die Pflege sie persönlich bewegt: „Pflege ist ein zutiefst menschliches und, wie ich finde, auch ein weibliches Thema. Es geht um Nähe, Empathie und das Miteinander in schweren Zeiten. Wir dürfen nicht zulassen, dass Pflege zur Fließbandarbeit verkommt.“
Gesundheitsministerin Judith Gerlach: Bürokratieabbau und digitale Chancen für die Pflege
Als Hauptrednerin des Abends teilte Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach ihre Eindrücke aus ihrer Hospitanz in Krankenhäusern. Dabei stellte sie klar: „Pflege ist viel mehr als nur Versorgung. Wir müssen die Bürokratie abbauen und digitale Lösungen nutzen, um den Pflegekräften den Rücken zu stärken. Mit Tools wie Spracherkennung könnten wir die Dokumentationspflicht erleichtern und die Arbeitsbedingungen verbessern.“ Gerlach ging auch auf die Ausbildung in der Pflege ein, die zunehmend komplexer wird. Ihr Ziel: bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Stichwort „Mama-Schichten“.
Ein weiterer wichtiger Punkt war die aktuelle Lage rund um die ungewisse Fortführung des St. Josef Krankenhauses in Schweinfurt. „Wir stehen im Dialog mit den Verantwortlichen. Es muss gelingen, attraktive Arbeitsplätze für die Mitarbeiter/innen zu schaffen“, so Gerlach.
Die Sorgen des Pflegealltags im Fokus
In der anschließenden Diskussionsrunde kamen die täglichen Herausforderungen der Pflegekräfte zur Sprache. Eine Rettungssanitäterin machte auf die Belastungen in der Notfallmedizin aufmerksam und forderte weniger Bürokratieaufwand. Ulrike Hahn von der AWO wünschte sich mehr Unterkünfte für ausländische Auszubildende, und Ayfer Rethschulte, Bürgermeisterin von Schweinfurt und Fachkrankenschwester, plädierte für Entlastungsprogramme für Kommunen.
Besonders eindrücklich: Trotz aller ernsten Themen kam der Humor nicht zu kurz. Kabarettistin Ines Procter sorgte mit ihrer humorvollen Sicht auf das echte Leben für Schmunzeln und Leichtigkeit – denn wie sie sagte: „Corona, da war doch mal was.“
Barbara Becker zeigte sich zufrieden mit dem gelungenen Abend: „Es war uns wichtig, den Menschen in der Pflege heute einmal bewusst Danke zu sagen. Sie leisten Unglaubliches, und wir als Politik müssen alles dafür tun, dass sie diese Arbeit auch in Zukunft mit Freude und unter guten Bedingungen ausüben können.“
Der Abend endete mit Secco, Häppchen und vielen wertvollen Gesprächen, die zeigen, wie wichtig der Zusammenhalt in der Pflege ist. „Gemeinsam schaffen wir das“, ist sich Barbara Becker sicher.