Sie betreffen alle unsere Kommunen und sind zentral für die örtliche Daseinsvorsorge. Gleichzeitig sind damit in den kommunalen Haushalten regelmäßig große Investitionen verbunden.

Rund drei Millionen Euro hat die Stadt Gerolzhofen in den vergangenen Jahren in die Kläranlage investiert. Weitere Millionen werden noch notwendig sein. So ergeht es vielen Kommunen.


So traf sich die Stimmkreisabgeordnete mit Gerolzhofens Bürgermeister Thorsten Wozniak an der städtischen Kläranlage in Gerolzhofen zu einem Informationsbesuch. Betriebsleiter Marco Klebrig führte über die Anlage und informierte über die vergangenen und anstehenden Maßnahmen. Wozniak, Vorsitzender ILE-Region WeinPanorama Steigerwald, informierte zudem darüber, dass gleichzeitig die Stadt Gerolzhofen in das interkommunale Hochwasser- und Rückhaltekonzept sowie in das landwirtschaftliche Bewässerungskonzept eingebunden ist: Projekte der ILE-Region.


Abwasser, Wasserspeicherung und -aufbereitung sowie Hochwasserschutz sind Themen, um die sich Landtagsabgeordnete Barbara Becker kümmert. Dabei geht es auch um die für die Kommunen wichtigen Zuschüsse. Deshalb steht sie mit den Bürgermeisterinnen und Bürgemeistern der Kommunen im vertrauensvollen Kontakt.

 
„Der Freistaat Bayern unterstützt die Kommunen seit Jahrzehnten verlässlich. Alleine den Bau von Wasserversorgungsanlagen hat der Freistaat in den vergangenen 75 Jahren mit rund 3,5 Mrd. Euro, den Bau von Abwasseranlagen sogar mit über 9,1 Mrd. Euro unterstützt. Als Mitglied des Haushaltsauschusses ist es mir wichtig, dass dieser konsequente Weg weitergangen wird. Ebenso wichtig ist mir der Hochwasserschutz unserer Kommunen und das Problem des Wasserknappheit in unserer Region“, so MdL Becker am Rande des Besuchs.


Die Gerolzhöfer Kläranlage, in die neben der Stadt Gerolzhofen auch Rügshofen und Dingolshausen einleiten, ist auf 14.000 Einwohnerwerte ausgelegt. Aktuell wird geprüft, ob sich die Gemeinde Michelau an die Gerolzhöfer Kläranlage anschließen kann.

Gerolzhofen investiert sowohl in den Bestand, als auch in Neuerungen seiner Kläranlage: Zuletzt wurde auf der Kläranlage u.a. die mechanische Reinigung des Schmutzwassers erneuert. Am neuen konzipierten Eingangsbereich ist eine Fäkalannahmestation entstanden: Hier können jetzt auch außerhalb der Öffnungszeiten Spezialfahrzeuge andocken, die zum Beispiel den abgepumpten Inhalt von Setzgruben und Hauskläranlagen anliefern. Bei der Annahmestation wird über Computerchips und Zugangs-Codes registriert, wer wann was und wieviel angeliefert hat.

Wenngleich die Stadt Gerolzhofen in den vergangenen Jahren viel in seine Kläranlage investiert hat, herrscht auch in den kommenden Jahren Sanierungsbedarf: Die Belüftung in den Reaktoren ist seit über 20 Jahren im Einsatz und damit am Ende der Nutzungsdauer angelangt. Die Erneuerung der Belüftung dürfte wohl über 1,3 Millionen Euro kosten. Auch am Faulturm gibt es Sanierungsbedarf mit geschätzten Kosten von über 500.000 Euro. Die Wärmedämmung ist marode. Außerdem ist eine Betonsanierung erforderlich.

Auch im Bereich der Frischwasserzufuhr besteht Handlungsbedarf. Die Kläranlage benötigt für den laufenden Reinigungsprozess täglich rund 20 Kubikmeter Frischwasser, das bisher der dortige Brunnen lieferte. Seit dem Frühjahr 2021 ist der Brunnen aber komplett ausgefallen, man entnimmt das benötigte Wasser seitdem aus dem Trinkwassernetz. Um den Brunnen zu erneuern, wird laut Bürgermeister Wozniak ebenfalls eine sechsstellige Summe notwendig sein.